Wunderpflanze Kamille

Hier seht Ihr die Kamille, um genauer zu sein, die Echte oder Deutsche oder Blaue Kamille, Chamomilla recutita, Matricaria chamomilla aus der Familie der Asteraceae, der Korbblütler. Unpräziser präziser, präziser unpräziser geht es leider nicht.

Was an ihr so deutsch sein soll, weiß ich nicht, denn ihre ursprüngliche Heimat liegt in Vorderasien, Süd- und Osteuropa. Ihr findet sie oft verwildert an den Rändern ungespritzter Getreidefelder und ihr unverwechselbarer warmer Duft mit krautigen Apfeltönen lässt keinen Zweifel aufkommen, dass diese Kamille „echt“ ist. So prägnant ihr Duft, so mühselig ist die Gewinnung des ätherischen Öls, denn die Ausbeute beträgt lediglich 1,5 bis maximal 4 Liter pro Hektar. Kamillen-Öl ist also richtig teuer, 1 ml kostet ca. 20€! Bei der Destillation geschieht ein kleines Farbwunder, denn diese wandelt sich zu einem beeindruckenden tiefen Nachtblau. Nomen est omen! Die Wandlung des Matrizin in Chamazulen ist für diese Überraschung verantwortlich und im Zusammenspiel mit dem Sesquiterpenol Bisabolol lassen sich die weltweit geschätzten wundheilenden und entzündungswidrigen Effekte erklären. In einem der Bücher des großen Kenners ätherischer Öle, Prof. Dietrich Wabner, steht geschrieben, dass sich Kamillenöl besonders gut mit Benzoe, Rose, Rosengeranie, Patchouli mischt. Das kann ich nur bestätigen, denn diese Öle sind in meinem Wund-Öl enthalten und verleihen ihm einen unbeschreiblich erlesenen Duft, ein barockes Duft-Bouquet! Wenn diese Rezeptur zugleich auch noch schlecht heilenden Wunden guttut, werdet ihr meine dänische Kundin verstehen, die alljährlich nach meinem „Wunder-Öl“ verlangt.